…stand wie jedes Mal auf der Einladung zum Wandern für verwaiste Familien. Wir freuen uns sehr, dass dieser Einladung trotz durchwachsener Wettervorhersagen auch dieses Mal wieder eine große Gruppe folgte. Der Weg führte entlang von Feldern und Wald in Mönchengladbach, der Heimat unserer Vorstandsvorsitzenden. Familie Merhar begrüßte die Teilnehmer am Parkplatz direkt mit einem Korb voller Äpfel für einen guten Start in den Tag.
Was macht diesen Ausflug so besonders, dass man freiwillig in ein etwas stürmisches Vor-Frühlingswetter geht?
Es sind die Begegnungen, aus denen teils ganz intensive Gespräche entstehen. Manchmal knüpft ein Gesprächspartner an einen Erinnerungsfetzen von der Beerdigung an, es gibt viel Austausch über die Reaktionen der Mitmenschen auf den Tod des Kindes – aber eigentlich geht es um die Erinnerung an unglaublich tapfere Kinder und Jugendliche. Die vielen Facetten sind manchmal schwierig, Außenstehenden zu erklären: Die schlimmsten Stunden wurden teils auf Station erlebt – aber es wurde genauso dort mit den Kindern gelacht.
Jeder ist willkommen
Damit sich Familien oder besonders auch Einzelpersonen wohlfühlen, die zum 1. Mal dabei sind, gehen als Kontaktpersonen immer Mitarbeiter des Elternhauses und von Station mit. Durch unterschiedliche Geschwindigkeiten wechseln sich Gesprächspartner während der Wanderung ab. Dadurch entstehen immer wieder neue Gesprächsimpulse – und häufig ist man erstaunt, wie leicht man auch die schwersten Erinnerungen miteinander teilen kann.
Der Weg fühlte sich nicht wie 14km an, weil der Wind uns teils von hinten anschob. Genau auf der Hälfte verschonte uns der Restaurantbesuch vor einem starken Wolkenbruch! Und der Mix aus Sonne und Regenschauern beschenkte uns dann kurz vor Zielankunft noch mit einem Regenbogen – Ein ganz spezieller Himmelsgruß…
„Ich habe 8 Jahre gebraucht, bis ich dieses Angebot angenommen habe. Nun bin ich froh, hier gewesen zu sein“, kam die Resonanz von einer Mutter.
Für Familie Merhar war dies ebenfalls ein besonderer Tag. Denn die Wanderung startete und endete an den Pforten des Friedhofs, in dem das Grab ihres Sohnes Frederik liegt. Seit über 30 Jahren unterstützen sie mit ihrer Arbeit den Förderverein und zeigen, dass das Erinnern an die kleinen und großen Begebenheiten aus den Leben unserer verstorbenen Kinder auch nach Jahrzehnten wichtig bleibt.